Farbe bekennen: Anstecker zum Schützenfest

09.07.2024

Die Wickeder Schützen verbinden ihr diesjähriges Schützenfest erneut mit einer Benefizaktion. Damit einher geht der Aufruf, buchstäblich Farbe zu bekennen und für demokratische Werte einzustehen.

Zu ihrem Fest am zweiten Wochenende im Juli bringt die St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen einen Ansteck-Pin in Umlauf. „Farbe bekennen“ steht in großen Lettern darauf – dazu eine stilisierte Schießscheibe in buntem Anstrich, die von den Leitworten Demokratie, Freiheit, Toleranz und Vielfalt gerahmt wird. Ideengeber für das Motiv ist Zweiter Brudermeister Alexander Heine, der damit mehrere Überlegungen in Einklang bringt. 
Die Kernaussage ist seit der Neufassung 2023 auch in der Satzung der Wickeder Schützen manifestiert. „Die Schützenbruderschaft stellt sich gegen jede Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Extremismus“, heißt es da. Und weiter: „Sie setzt sich für eine offene und vielfältige, von Akzeptanz und Toleranz geprägte Gesellschaft ein, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft und Konfession, Geschlecht und sexueller Orientierung die gleichen Rechte hat.“ Auch soll der Pin eine Brücke schlagen zu der Demonstration Anfang des Jahres auf dem Wickeder Marktplatz, als sich gut 750 Menschen sinnbildlich unterhakten zur Verteidigung der Demokratie. Und nicht zuletzt hielt Heine es in Folge des Sylter Rassismus-Eklat, in dessen Zusammenhang auch über rassistische Parolen auf einem Schützenfest im Großraum Hannover berichtet wurde, für angebracht, als Schützenbruderschaft gerade jetzt ein Zeichen zu setzen: „Wir sind das nicht!“
In Person von Heinz-Georg und Georg Bechheim fand Alexander Heine wichtige Unterstützung für die Aktion. Die beiden Geschäftsführer des Autoservice Bechheim an der Hauptstraße – beide im Ehrenamt auch Mitglieder des Schützenvorstandes – waren von Anfang an überzeugt von der Grundidee – und brachten darüber hinaus den Vorschlag mit ein, den Erlös aus dem Verkauf der Ansteck-Pins an die Angelika Hillebrand Stiftung zu spenden. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen, „die nichts falsch gemacht haben, aber die das Schicksal hart getroffen hat“, wie es auf der Internetseite der Stiftung heißt. Bechheims haben die Produktionskosten gezahlt, sodass jeder Euro an die Stiftung gehen kann.
Zu haben sind die Pins an den Festtagen bei allen Vorstandsmitgliedern. Natürlich nur solange der Vorrat reicht…