Robin Kemper neuer Festwirt in Wickede

08.03.2024

Das zurückliegende Schützenjahr war für die St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen in jeder Hinsicht herausfordernd. Der Vorstand um Brudermeister Thomas Gehrke hat es gleichwohl gemeistert – dafür gab es in der Generalversammlung viel Zuspruch.

Die größte Herausforderung im Jahr 2023 war zweifelsfrei das Schützenfest. Das musste bekanntlich erstmals seit Jahrzehnten ohne das Bürgerhaus der Gemeinde auskommen. Gleichwohl: Die Resonanz auf das Schützenfest in der Ortsmitte war überwältigend positiv. Brudermeister Thomas Gehrke lies bei der Generalversammlung in der Schützenhallt Wimbern auch keinen Zweifel daran zu, dass der Schützenvorstand hochzufrieden mit der Premiere des Festwirtes war. Und doch berichtete er den Mitgliedern, dass sich die Wege nach nur einem Jahr der Zusammenarbeit wieder trennen.

Die Vorstellungen der beiden Vertragsparteien seien nicht übereinzubringen gewesen, erläuterte Gehrke den rund 170 Mitgliedern. Insofern sei die weitere Zusammenarbeit aus ökonomischer Sicht für die Schützenbruderschaft nicht zukunftsfähig gewesen; zumal in diesem genau wie im Vorjahr die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt schwierig bleiben. Das Bürgerhaus steht nach wie vor nicht zur Verfügung. Deshalb muss in der Ortsmitte die gesamte Infrastruktur für das Schützenfest geschaffen werden – mit entsprechend hohem Kostenaufwand.

Und so berichtete Gehrke den Mitgliedern am Freitag mit den sprichwörtlichen zwei Herzen in der Brust von der Situation. „Ich bin einerseits wehmütig, weil bis auf die Wirtschaftlichkeit eigentlich alles gepasst hat.“ Andererseits sei er überglücklich: „Weil die Nachfolgelösung aus Vorstandssicht eine Idealbesetzung für das Wickeder Schützenfest ist!“

Der Wickeder Robin Kemper wird als neuer Festwirt künftig die Gesamtverantwortung für das größte Volksfest der Ruhrgemeinde tragen. Das sei insofern ein Glücksgriff, weil Kemper wegen seiner Verbundenheit zur Bruderschaft genau wie zur Gemeinde insgesamt Begeisterung und Enthusiasmus mitbringe, sagte Gehrke. Und das sei gerade jetzt, wo es auch darum gehe, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, von besonderer Bedeutung.

Die wirtschaftlichen Leitplanken seien bereits abgesteckt. So wusste Gehrke den Mitgliedern zu berichten, dass der Glaspreis fürs Bier um zehn Cent auf zwei Euro abgehoben werden muss. Die Detailplanung für das Festgeschehen ist derweil auch in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung bereits angelaufen.

Das Fundament für die intensivere Zusammenarbeit sind sehr gute Erfahrungen: In diesem Jahr jährt sich die Zusammenarbeit der Wickeder Schützen mit Robin Kemper zum zehnten Mal. „Im WM-Jahr 2014 hat er uns in einer Nacht- und Nebelaktion innerhalb weniger Stunden buchstäblich das Fest gerettet“, erläutert Vize-Brudermeister Alexander Heine. Seitdem sei der Veranstaltungstechniker fester Partner der St.-Johannes-Bruderschaft für Technik und Bühnenprogramm. „Wir wissen: Das läuft zwischen uns! Insofern sind wir überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden.“

Dass der Schützenvorstand routinierter Veranstalter ist, bewies er im Jahr 2023 unter besonders schwierigen Rahmenbedingungen. Das Exerzieren am Franziskusforum, das Biwak in der Erbke und das Adventskonzert in der St.-Antonius-Kirche – allesamt erwiesen sich genau wie das Schützenfest in der Ortsmitte mehr als Glücksgriff denn als Kompromisslösung. So stellten die rund 170 Mitglieder – von denen gut 20 die hybride Versammlung per Livestream von Zuhause aus verfolgten – dem Vorstand im Rahmen der Generalversammlung denn auch ein Arbeitszeugnis mit Bestnoten aus. Die formale Entlastung nach einem auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten herausfordernden Jahr war das eine. Die Wortmeldung des Mitglieds Klaus Lange am Schluss der Versammlung das andere.

„Ihr habt dieses schwierige Jahr in einer absolut perfekten Zusammenarbeit gestaltet“, sagte Lange. „Ich bin total begeistert von eurer tollen Zusammenarbeit im Vorstand für diese Bruderschaft; da wird mir um die Zukunft nicht Angst und Bange!“ 

• Die St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen zählt 1610 Mitglieder – davon 185 Frauen. Im Jahr 2023 zählte der Vorstand 29 Eintritte bei 22 Austritten; 17 Schützenbrüder sind verstorben. 
• Die Generalversammlung wählte Denis Stemper nach fünf Jahren und Frank Telgenbüscher nach zehn Jahren jeweils für weitere fünf Jahre in den Vorstand. Letzterer wurde im Rahmen der Versammlung zum Ersten Fahnenoffizier befördert, er wird im Rahmen des Schützenfestes die Fahne offiziell von Andreas Rüth als seinem Vorgänger im Amt übernehmen.
• Ihren ersten Stern in Silber nach einem Jahr Vorstandsarbeit erhielten Philipp Arendt, Marco Budde und Andy Schröder. 
• Brudermeister Thomas Gehrke und sein Stellvertreter Alexander Heine zeichneten auch Vorstandsjubilare aus: Frank Telgenbüscher (10 Jahre) und Martin Bertram (25 Jahre) wurden im Rahmen der Versammlung geehrt, um Rahmen des Schützenfestes werden Knut Hornkamp (30 Jahre), Detlef Kasten (40 Jahre) und Heinz Steinhoff (45 Jahre) gesondert geehrt. Martin Bertram wechselte in den Ehrenrat.