10.04.2021
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Und besonders war diese Generalversammlung allemal: Es war die erste digitale in der über 200-jährigen Geschichte der Bruderschaft.
Das Interesse war groß, das Echo laut: Noch während der laufenden Versammlung meldeten sich zahlreiche Schützen voll des Lobes bei Brudermeister Thomas Gehrke. Er nannte die Versammlung „geschichtsträchtig“. Sie sei „ein geschichtsträchtiges Ereignis, denn es ist die erste digitale Generalversammlung, die nun in die Geschichtsbücher unserer Bruderschaft eingehen wird“.
Während er und die Vertreter des geschäftsführenden Vorstandes aus dem Bürgerhaus einen Livestream sendeten, verfolgten die Schützen die Tagesordnung Zuhause am Fernseher oder Computer – und konnten sich telefonisch, via Sprachnachricht oder per eMail zu Wort melden. Auch Wahlen fanden digital statt, die Mitglieder hatten postalisch eine PIN erhalten, mit der sie sich autorisieren konnten.
Am Ende also eine ganz normale Generalversammlung. „Ein wenig Normalität in einer nicht ganz normalen Zeit“, so hatte der Schützenvorstand den Tag denn auch anmoderiert und die angemeldeten Mitglieder kurzfristig zum Bürgerhaus eingeladen. Weil sie es von der Schützenbruderschaft Wickede-Wiehagen so gewohnt seien, bewirte der Vorstand die Gäste der Generalversammlung auch an diesem Samstag mit Freibier, hieß es in einer Mail – und wer wollte, konnte sich am Samstagmorgen am Bürgerhaus kontaktlos per Drive-in ein Sixpack der Hausmarke abholen.
Hinter der Schützenbruderschaft liegt wie hinter der gesamten Gesellschaft ein außergewöhnliches und stilles Jahr. Abgesehen von dem Open Air-Hochamt und den Aktionen am Festwochenende im letzten Sommer war die Generalversammlung im März 2020 die letzte reguläre Veranstaltung der Bruderschaft. Wie ist in diesem Jahr weitergeht, ist freilich noch offen – wenngleich sich die Wickeder Schützen wenig Hoffnungen auf einen Festsommer machen. Gehrke: „Es wird sicher kein Fest geben, wie ihr es gewohnt seid.“ Gleichwohl hat die Bruderschaft das Schützenfest noch nicht abgesagt. „Wir fahren auf Sicht“, so Gehrke mit Verweis auf das Veranstaltungsverbot, das in der aktuellen Fassung der Coronaschutzverordnung bis 31. Mai befristet ist.
Im Rahmen der digitalen Generalversammlung wurden auch Vorstandswahlen durchgeführt. Jürgen Arndt schied nach einer Amtszeit auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, Wilhelm Stahlhoff und Andreas Wette stellten sich der Wiederwahl und wurden bei jeweils zwei Enthaltungen einstimmig für fünf weitere Jahre in den Schützenvorstand gewählt. Zu Kassenprüfern bestellte die Generalversammlung Patrick Löffler und Julian Stöger.
Finanziell übersteht die Schützenbruderschaft die Corona-Krise bislang unbeschadet. Der Vorstand hatte deshalb einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbeiträge zwar trotzdem einzuziehen, aber zu einem erheblichen Teil zu spenden. „Denn wo 15 Euro dem Einzelnen nicht weh tun, können sie in Summe Großes bewirken“, hieß es dazu in einem Mitgliederschreiben. In der Generalversammlung bat Thomas Gehrke die Versammlungsteilnehmer in diesem Punkt nun um Geduld. Es seien „wahnsinnig viele Vorschläge“ zur Verwendung der 10.000 Euro eingegangen – ein Vorstandsbeschluss stehe noch aus.
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