Musikzug Bremen beweist große Klasse

17.12.2017

Der Musikzug Bremen hat beim 32. Adventskonzert einmal mehr große Klasse bewiesen: Es imponierte, wie souverän die allesamt ehrenamtlichen Musiker einen eindrucksvollen Bogen über die Vielfalt der Musik spannten; und damit wirklich jeden der rund 470 Gäste im Saal des Bürgerhauses begeisterten.

Zu "The Green Hill" brillierte Solist Jens Schulte mit seinem Euphonium.
Zu "The Green Hill" brillierte Solist Jens Schulte mit seinem Euphonium.

Eröffnet mit der gemeinhin als Hymne einer im südöstlichen Kreis Soest beheimateten Brauerei bekannten sinfonischen Dichtung aus der Feder von Richard Strauss, kündigte Dirigent Klaus Engelhardt schon mit dem zweiten Stück einen Höhepunkt des Konzertabends an. Der dritte und letzte Satz aus dem dreiteiligen Gloriosa – für ihn ein Meisterwerk, das „zu den bedeutendsten Werken der Blasorchesterliteratur“ zähle. „Eigentlich fehlen mir die Worte zu diesem Stück“, ließ Engelhardt sein Orchester sprechen. Ehrwürdig, ja majestätisch, erhebend und feierlich – das wären wohl passende Umschreibungen für diese wahrlich imposante Interpretation durch den Musikzug Bremen; der sogleich unter Beweis stellte, wie vielseitig er ist.

Denn mit „The Green Hill“, einer von keltischer Musik inspirierten Komposition, brillierte das Orchester – und allen voran Solist Jens Schulte am Euphonium. „Es ist schon erstaunlich, was der Mensch zu leisten im Stande ist“, honorierte Engelhardt dessen Leistung nach dem facettenreichen Stück mit lyrischen Melodien, virtuosen Läufen und einem perfekten Zusammenspiel zwischen Solist und Orchester.

Mit Peter Tschaikowskys Blumenwalzer aus dem Nussknacker-Ballett und dem genau vor 100 Jahren komponierten Isonzo Marsch verabschiedete sich der Musikzug in die Pause, bevor das Orchester sich mit einem weiteren Marsch zurückmeldete – und dann innovativ wurde. Erstmals spielte der Musikzug Bremen Funk – eine von ursprünglich afroamerikanischer Musik geprägte Spielart, die besticht mit schwieriger Rhythmik sowie guten Bläsern und Schlagzeugern. „Davon haben wir reichlich – ich finde sogar, sehr gute“, sagte Detlef Budde, der für „Funk Attack“ aus der Feder von Otto Schwarz das Dirigat übernehmen. „Bisher hat uns von Funk abgehalten, dass es keine nennenswerte Literatur gab“, erläuterte Budde – und versprach, dass die Post abgehen werde. Er und das Orchester hielten Wort. Danach wurde es buchstäblich märchenhaft: „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ sowie „Die Schöne und das Biest“ rundeten den zweiten Programmteil ab, indem freilich auch noch gemein Weihnachtslieder gesungen wurden.

Das Konzert war nicht ganz ausverkauft, was womöglich mit einer „wunderschönen anderen Veranstaltung unweit von hier“ zusammenhänge, spielte Brudermeister Thomas Gehrke auf die der außergewöhnlich kurzen Adventszeit geschuldeten, aber gleichwohl unglücklichen Konstellation mit einer anderen Veranstaltung an. „Sie haben uns und in erster Linie den Musikern die Ehre erwiesen und sich heute Abend für dieses Konzert und damit für das Ehrenamt entschieden – das kann man gar nicht hoch genug anrechnen“, dankte Gehrke dem Publikum. Das hörte zum Abschied noch zwei Zugaben: „Do you know it‘s Christmas time“ und „Auld Lang Syne“ – besser bekannt als „Nehmt Abschied Brüder“.

Übrigens: Zum Auftakt des Abends hatte zunächst das Jugendorchester Bremen unter der Leitung von Laura Fabri gespielt; 2010 gegründet, spielte es 2012 zum ersten Mal im Wickeder Bürgerhaus. Es ist beeindruckend, welche Entwicklung die Nachwuchsmusiker seither genommen haben. Auch sie ließ das Publikum nach drei gespielten Stücken nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen.

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