03.03.2017
Dass Thomas Gehrke wiedergewählt wird und Brudermeister der St.-Johannes-Schützen Wickede-Wiehagen bleibt, überraschte niemanden der knapp 200 Gäste im Saal. Wohl aber der Umgang der Bruderschaft mit der Bierpreiserhöhung seitens der Brauerei: Die bleibt (fast) ohne Auswirkungen.
Dass die Antwort auf die Bierpreisfrage von den Schützenbrüdern und -schwestern mit Spannung erwartet wurde, zeigte schon die Reaktion, als Brudermeister Gehrke das Wort bloß in den Mund nahm: Ein lautes Raunen ging durch den Saal des Bürgerhauses. Kein Wunder, hatten seit Bekanntwerden des Aufschlags auf gezapftes Bier doch bereits etliche Bruderschaften im Umkreis reagiert und ihrerseits den Gerstensaft auf 1,40 Euro je Glas verteuert oder den Eintritt zu Freibierfesten erhöht, um die Erhöhungen der Brauereien einerseits und der Bierverleger andererseits aufzufangen.
In Wickede hingegen geht der Vorstand einen anderen Weg – und trennt sich dafür von einer Tradition. Zum Schützenfestfrühschoppen wird es künftig nicht mehr die 200 Liter vergünstigtes Bier geben. „Ein kleiner und verschmerzbarer Wehrmutstropfen“, so Gehrke, der der Generalversammlung vorrechnete, dass die Bruderschaft über diesen Weg etwa die Hälfte der zu erwartenden Mehrkosten abfangen und die andere Hälfte schultert kann. Szenenapplaus für Gehrke und seine Mitstreiter im Vorstand, hatten mit einem stabilen Bierpreis doch die wenigsten im Saal gerechnet
„Unsere Philosophie hier in Wickede war immer, euch allen bei humanen und vertretbaren Preisen ein schönes Fest zu bieten“, sagte Gehrke. „Und das wollen wir auch bei dieser massiven Preiserhöhung der Brauerei tun.“ Die jüngere Geschichte der Bruderschaft gibt ihm Recht. 2014 hatte die St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen den Bierpreis zuletzt erhöht, nachdem er zuvor sieben Jahre lang trotz mehrerer Teuerungsrunden der Brauerei stabil bei 1,20 Euro pro Glas gelegen hatte.
Überhaupt läuft es bei den Wickeder Schützen rund. Die Bilanz des zurückliegenden Geschäftsjahres fällt äußerst positiv aus: Nachdem bereits hinter dem Schützenfest 2016 ein positiver Saldo stand, vermeldete Kassierer Heinz-Jürgen Schulze-Geiping einen ordentlichen Überschuss für das Gesamtjahr. Zustande gekommen auch aufgrund diverser Einmaleffekte kommt dieses Ergebnis gerade recht, feiert die Bruderschaft 2018 doch ihr 200. Jubiläum und ist dafür finanziell nun umso besser gebettet. Die Generalversammlung sprach dem Vorstand vor diesem Hintergrund ihr uneingeschränktes Vertrauen aus.
Beleg dafür waren auch die Vorstandswahlen. Mit Christian Koch und Bernd Hesselmann stellten sich zwei tatkräftige Mitstreiter aus zeitlichen Gründen zwar nicht der Wiederwahl – sehr zum Bedauern ihrer Vorstandskollegen. Der Wiederwahl stellten sich neben Brudermeister Thomas Gehrke hingegen Frank Baumüller sowie Dietmar Wrede und Markus Wrede – sie alle wurden von der Generalversammlung jeweils ohne Gegenstimme für weitere fünf Jahre in den Vorstand entsandt.
Um für das Jubiläumsjahr 2018 auch personell gerüstet zu sein, schlug Brudermeister Gehrke den Schützen vor, drei weitere Mitglieder in den Vorstand zu berufen. Dessen Wunschkandidaten waren der 40-jährige Markus Korte aus Wiehagen sowie Markus Seidel (41) und Matthias Lick (50) aus dem Hövel; die Generalversammlung folgte den Vorschlägen und wählte das Trio ebenfalls für fünf Jahre in den Vorstand. Über den ersten silbernen Stern für einjährige Vorstandsarbeit freute sich indes Jürgen Arndt, der dem Vorstand seit dem vergangenen Jahr angehört.
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