Großartig und unvergesslich

19.04.2016

Einmal mehr hat die St.-Johannes-Bruderschaft bewiesen, dass ihre Konzertveranstaltungen ein Publikumsmagnet sind – freilich auch, weil sie erneut einen musikalischen Hochkaräter ins Bürgerhaus geholt hat. 500 Zuschauer erlebten im Bürgerhaus einen Abend der Superlative.

„Habe ich die Latte zu hoch gehängt?“, fragte Brudermeister Thomas Gehrke in Richtung des Luftwaffenmusikkorps aus Münster, als er den Besuchern zum Auftakt ein „hochprofessionelles sinfonisches Blasorchester“ ankündigte, „das seines Gleichen sucht“. Nein, das hat er definitiv nicht! Denn was folgte, war ohne zu übertreiben ein musikalischer Hochgenuss für wirklich jedermann. Unter der Leitung von Oberstleutnant Christian Weiper und im zweiten Programmteil unterstützt von den charmanten Sängerinnen „The Judies“ bewies das Luftwaffenmusikkorps, dass es wahrlich in der Lage ist, einen Bogen über die komplette musikalische Vielfalt zu spannen – und zwar einen Bogen, wie er größer und imposanter kaum ausfallen könnte.

Dem konzertanten, sinfonischen ersten Teil – und schon der war für Kenner wie Laien im Saal ein echtes Vergnügen – schloss sich ein zweiter Teil mit „gepflegter Unterhaltungsmusik“ an, wie Weiper schon vor der Pause „ein ganz neues Orchester“ ankündigte. Nachdem die klingenden Botschafter der Streitkräftebasis zunächst mit klassischer Orchestermusik brillierten – musikalischer Höhepunkt der ersten Hälfte war ohne jeden Zweifel Georg Fürsts Isonzo-Marsch, der sicher bei vielen im Saal zum neuen Lieblingsmarsch avancierte – eröffnete das Orchester den zweiten Teil im wahrsten Sinne unterhaltsam. Die Perkussionisten trommelten das Publikum buchstäblich zurück auf ihre Plätze – und noch während des Solos am Schlagzeug kamen auch die restlichen Musiker zurück auf die Bühne, um sich von einer ganz anderen Seite zu zeigen.

Dass Weiper diesen Teil des Konzertabends mit „Musik liegt in der Luft“ aus der Feder von Heinz Gietz eröffnete, das hatte gewissermaßen Symbolcharakter. Geprägt von den fließenden Rhythmen des Swing mit Big-Band-Charakter wippte bei jedem Stück quasi jeder Fuß im Saal mit. Beifallsstürme erntete Stabsfeldwebel Frank Berger, der als Solist an der Trompete zu Alberto Pestalozzas Ciribiribin brillierte. Und Hauptfeldwebel Jens Büttner stellte in Morgan Lewis‘ „Secret Love“ à la perfection unter Beweis, dass auch ein so unscheinbares Instrument wie das Vibrafon im wahrsten Sinne tonangebend sein kann. Noch einen drauf setzte das Orchester, als Oberstleutnant Weiper Christina Harpers, Susanne Bergers und Ines Schulte-Austum alias „The Judies“ auf die Bühne holte: Das Zusammenspiel von Blasorchester und Livegesang entflammte ein Feuer der Begeisterung im Saal. Insbesondere das Abba-Medley mit einem Querschnitt der größten Hits des schwedischen Quartetts war schlichtweg großartig.

Schade für jeden, der das nicht miterleben konnte. Diejenigen aber, die dabei waren, erlebten einen unvergesslichen Abend, gönnten sich ein wirklich gutes Konzert – und taten damit so ganz nebenbei auch noch anderen Gutes. Denn wie üblich bei den Benefizkonzerten der St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen geht der Reinerlös der Veranstaltung auch in diesem Jahr an gemeinnützige und caritative Zwecke. Gefördert werden die Jugendfeuerwehr Wickede, die Projekte „Frauen für Frauen“ sowie „Ehrenamtliche Lehrkräfte“ in der ZUE Wimbern, die Melanchthongrundschule mitsamt ihrem Offenen Ganztag, die Handballabteilung des TV Wickede, die Ameland-Freizeit der Caritas, die Spielgruppe „Die Zwerge“ sowie der Enser Warenkorb.