Ein emotionaler Schlusspunkt

14.12.2014

Mit einem großartigen Querschnitt seiner zehnjährigen Schaffenszeit beim Musikzug Bremen verließ Michael Rebein nach dem 29. Adventskonzert das Dirigentenpult. Mit minutenlangen, stehenden Ovationen honorierten die gut 500 Zuschauer seine Leistung.

Michael Rebein hat sich als Dirigent des Musikzuges Bremen verabsachiedet

Es war ein ganz besonderes Konzert, das die Zuschauer im mit gut 500 Besuchern ausverkauften Bürgerhaus erlebten. Michael Rebein übernahm an diesem Abend zum letzten Mal die Leitung des Orchesters – und das veranlasste die Musiker dazu, einen musikalischen Querschnitt seiner Zeit am Dirigat zu spielen. Das Ergebnis war ein brillantes Konzert. Dreieinhalb Stunden lang, von der ersten bis zur letzten Minute.

Zum 29. Mal spielte der Musikzug Bremen zum Adventskonzert der St.-Johannes-Bruderschaft Wickede-Wiehagen auf, zum elften Mal mit Michael Rebein an der Spitze. „Das Besondere daran ist, dass wir nie seit 2004 ein Konzertstück gedoppelt haben“, bilanzierte er die zurückliegende Dekade. Dadurch habe sich ein zusätzliches Repertoire von 135 Stücken angesammelt.

Zwölf davon wählte der Musikzug für diesen besonderen Konzertabend aus. Darunter Filmmusik wie „Pirates of the Caribbean“ oder „Symphonie No. 1, Lord of the Rings“ genauso wie Musicals; beispielhaft für diese Kategorie sei das „Phantom der Oper“ aus der Feder von Andrew Llloyd Webber genannt. Freilich fehlten auch Weihnachtslieder nicht: Zu „Leise rieselt der Schnee“ und „O du Fröhliche“ stimmte das Publikum mit ein, mit „Rudolph the red-nosed Reindeer“ spielte das Orchester Swing – und stellte damit einmal mehr seine Vielfalt unter Beweis.

Das betonte auch Ehrenbrudermeister Knut Hornkamp in seiner Laudatio zu Ehren des scheidenden Dirigenten. „Du warst immer Forderer und Förderer zugleich mit dem Ergebnis der ständigen Weiterentwicklung des Orchesters und seiner großen Leistungsvielfalt“, sagte Hornkamp. „Wie Musik klingt, ist nur schwer oder gar nicht in Worte zu fassen. Aber jedes Mal wenn ich ein von Michael Rebein geleitetes Konzert höre, bin ich fasziniert und fühle mich beschenkt.“ Es sei ein merkwürdiges Gefühl daran zu denken, ihn künftig nicht mehr mit dem Taktstock auf der Bühne zu sehen. „Du hast dich stets mit deinem ganzen Herzen engagiert und uns Konzertbesuchern viele unvergessliche Stunden bereitet.“ Das Publikum honorierte die Schaffenskraft Rebeins mit minutenlangen, stehenden Ovationen. Der Vorstand der Bruderschaft gab indes ein Ständchen: „Ein Freund, ein guter Freund“ von den Comedian Harmonists.

Dann, nach gut dreieinhalbstündigem Konzert, setzte Michael Rebein den Schlusspunkt hinter seine Zeit beim Musikzug Bremen. „Das ist die Stelle, an der in der Kirche der Pastor sagt, setzen Sie sich doch einen Moment“, sagte er, als er die Zugabe des Orchesters anmoderierte. „Egal was passiert, spielt einfach weiter. Denn auch ohne mich gibt es hier weiterhin Konzerte, Schützenfeste und so weiter.“ Noch während die Musiker Frank Sinatras „My Way“ spielten, verließ Michael Rebein begleitet von lang anhaltendem Applaus des Publikums die Bühne. Für immer. Ein emotionaler Schlusspunkt hinter einem einmal mehr grandiosen Konzert.

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